Was ist der Unterschied zwischen Blende, Verschlusszeit und ISO? 

Hey du kreativer Foto-Mensch!

Ich möchte mit diesem Blogpost ein kleines Projekt starten.

52 Fragen für ein Jahr!

Also 1 Blogpost pro Woche, der sich immer mit einer Frage aus der Fotografie beschäftigt. Das kann aus der technischen Ecke kommen oder aus Richtung der Bildgestaltung.

Heute starte ich mit einer ganz grundlegenden Frage.

In dieser Frage geht es um die drei Dinge, die in der Fotografie schon immer wichtig gewesen sind. Die drei Faktoren, um die es heute geht, werden auch als das Belichtungsdreieck bezeichnet.

Wenn du dich für Fotografie interessierst, hast du sicher schon mal von den Begriffen Blende, Verschlusszeit und ISO gehört.

Aber was bedeuten sie eigentlich und wie beeinflussen sie deine Fotos?

In diesem Blogpost erkläre ich dir, was der Unterschied zwischen Blende, Verschlusszeit und ISO ist und wie du sie für dich und deine Bilder nutzen kannst.

Belichtungsdreieck, die erste Seite – Blende

Die Blende ist eine Öffnung im Objektiv, die bestimmt, wie viel Licht auf den Sensor fällt.

Die Größe der Blende wird in Zahlen ausgedrückt, die als Blendenwerte oder Blendenstufen bezeichnet werden.

Je kleiner die Zahl, desto größer ist die Blende und desto mehr Licht kommt durch. Zum Beispiel lässt eine Blende von f/2.8 mehr Licht durch als eine Blende von f/8.

Die Blende hat aber nicht nur Einfluss auf die Helligkeit deiner Fotos, sondern auch auf die Schärfentiefe.

Die Schärfentiefe ist der Bereich im Bild, der vor und hinter deiner Fokusebene liegt. Also vor und hinter dem Bereich, der auf deinem Foto scharf abgebildet wird.

Je größer die Blende (offene Blende=kleine Blendenzahl), desto geringer ist die Schärfentiefe und desto mehr wird der Hintergrund bzw. der Vordergrund unscharf. Für den Hintergrund nennt man das auch Bokeh-Effekt.

Wenn du also ein Portrait fotografieren möchtest, kannst du eine große Blende wählen, um den Fokus auf das Gesicht zu legen und den Hintergrund verschwimmen zu lassen.

Wenn du hingegen eine Landschaft fotografieren möchtest, kannst du eine kleine Blende (geschlossene Blende=große Blendenzahl) wählen, um alles im Bild scharf zu bekommen.

Ist natürlich alles immer situativ und von deinen persönlichen Vorlieben abhängig.

Noch ein spezieller Effekt, den du mit der Blende erreichen kannst:
Bei geöffneter Blende erscheinen kleine punktuelle Lichtquellen (z.B. in der Nachtfotografie die Straßenlaternen) als Halo, also mit einem Lichtschein. Bei geschlossener Blende bekommen diese Lichtquellen einen Sterneffekt. 

Probier es mal aus – ist ein cooler Effekt. Ich persönlich bin ja eher Team Stern.

Belichtungsdreieck, die zweite Seite – Belichtungszeit

Der Begriff der Belichtungszeit ist heute nicht mehr oder besser gesagt nocht nicht wieder geläufig. Häufig wird noch der Begriff Verschlusszeit verwendet. 

Letzterer rührt, dass die Kameras irgendwann einen mechanischen Verschluss vor dem Aufnahmenmedium (hier Film) bekommen haben und seitdem hat sich dieser Begriff durchgesetzt.

Allerdings fehlt der klassische Verschluss bei modernen spiegellosen Kameras immer mehr. 

Deshalb nutze ich nur noch den “alten” Begriff der Belichtungszeit. 

Die Belichtungszeit ist die Zeit, welche die Kamera nutzt, um das Licht auf den Sensor zu lassen (oder manchmal auch noch auf einen Film – soll es auch noch geben). Die Belichtungszeit wird in Sekunden oder Bruchteilen von Sekunden angegeben.

Zum Beispiel bedeutet eine Belichtungszeit von 1/250, dass der Verschluss für ein Viertel einer Tausendstelsekunde geöffnet bleibt.

Die Belichtungszeit hat ebenfalls Einfluss auf die Helligkeit deiner Fotos, aber auch auf die Bewegungsunschärfe. Die Bewegungsunschärfe ist der Effekt, dass sich bewegende Objekte unscharf oder scharf abgebildet werden.

Je länger die Belichtungszeit, desto mehr Bewegungsunschärfe entsteht. Wenn du also ein sich bewegendes Objekt fotografieren möchtest, wie zum Beispiel ein Auto oder einen Sportler, kannst du eine kurze Verschlusszeit wählen, um die Bewegung einzufrieren und das Objekt scharf zu bekommen.

Wenn du hingegen eine Langzeitbelichtung machen möchtest, wie zum Beispiel von einem Wasserfall oder einem Sternenhimmel, kannst du eine lange Belichtungszeit wählen, um die Bewegung zu verwischen und einen dynamischen Effekt zu erzeugen.

Mit welcher Belichtungszeit, du welche Bewegungen darstellen kannst, hängt von der Bewegungsrichtung und der Geschwindigleit des Objektes ab. Als Beispiel kannst du ein Auto welches mit 50 Km/h vor dir vorbeifährt mit einer 1/50 noch scharf abbilden. Verringerst du die Belichtungszeit (z.B auf 1/20), dann werden Bewegungen schon sehr deutlich sichtbar.

Doch Achtung – je langsamer die Belichtungszeit wird, desto größer ist die Gefahr, dass du die Aufnahme verwackelst. Hier heißt es dann entweder mehr Licht in die Kamera zu bekommen (ISO und/oder Blende verändern?) oder auf Hilfsmittel zurückgreifen, wie Stabilisatoren oder Stative.

Belichtungsdreieck, die dritte Seite – ISO

Die ISO ist die Empfindlichkeit des Sensors gegenüber dem Licht.

Die ISO wird in Zahlen ausgedrückt, die als ISO-Werte oder ISO-Stufen bezeichnet werden. Je höher die Zahl, desto empfindlicher ist der Sensor und desto heller wird das Foto.

Zum Beispiel ist eine ISO von 100 weniger empfindlich als eine ISO von 800.

Der sogenannte Lichtwert verdoppelt sich wenn du deine ISO verdoppelst. Wenn du vorher beispielsweise für ein gut belichtetes Bild eine Belichtungszeit von 1/15 gebraucht hast, kannst du in der gleichen Situation bei der Verdopplung der ISO von 100 auf 200 jezt mit einer 1/30 fotografieren. Die Verwacklungsgefahr wird dadurch reduziert.

Die ISO hat aber auch Einfluss auf das Bildrauschen.

Der Sensor muss bei einer Erhöhung der ISO mehr rechnen und wir dadurch wärmer. Durch diese Erwärmung entsteht das Bildrauschen. Das Bildrauschen ist der Effekt, dass das Foto körnig oder pixelig aussieht.

Je höher die ISO, desto mehr Bildrauschen entsteht.

Wenn du also bei guten Lichtverhältnissen fotografierst, kannst du eine niedrige ISO wählen, um ein klares und rauschfreies Foto zu bekommen. Wenn du hingegen bei schlechten Lichtverhältnissen fotografierst, kannst du eine höhere ISO wählen, um ein helleres Foto zu bekommen, aber du kannst auch mit mehr Bildrauschen rechnen.

Ich kann dir nur den Tipp geben, einmal zu testen, bei welcher ISO in deiner Kamera deine persönliche Qualitätsschmerzgrenze erreicht ist. 

Such dir eine dunkle Umgebung (z.B. Wohnzimer mit Kerze), pack die Kamera auf ein Stativ oder lege sie ab und dann stellst du deine Kamera auf die Halbautomatik (A oder AV) und fängst bei der niedrigsten ISO an. Bei jedem Bild drehst du die ISO immer einen Schritt höher bis die höchste ISO erreicht ist.

Danach vergleichst du die Bilder auf einem großen Monitor miteinander.

Und trau dich ruhig – deine Kamera kann bei hoher ISO oft mehr, als du glaubst.

Fazit

Wie du siehst, sind Blende, Belichtungszeit und ISO drei wichtige Faktoren, die die Belichtung und die Gestaltung deiner Fotos beeinflussen.

Um die optimale Einstellung zu finden, musst du ein Gleichgewicht zwischen den drei Faktoren finden und je nach Situation anpassen. Dabei hilft dir der Belichtungsmesser deiner Kamera, der dir anzeigt, ob dein Foto über- oder unterbelichtet ist.

Du kannst auch die Halbautomtik deiner Kamera verwenden,  bei dem du einen Faktor selbst wählst und die anderen von der Kamera angepasst werden. Oder du kannst den manuellen Modus verwenden, bei dem du alle Faktoren selbst einstellst und deine Kreativität voll auslebst.

Ich hoffe, dieser Blogpost hat dir geholfen, den Unterschied zwischen Blende, Verschlusszeit und ISO zu verstehen und wie du sie für deine Fotos nutzen kannst.

Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreib mir gerne einen Kommentar. Und wenn dir dieser Blogpost gefallen hat, teile ihn gerne mit deinen Freunden. Vielleicht möchtest du auch in meinen Newsletter kommen – ich würde mich freuen.

Bis zum nächsten Mal und immer gut Licht! 📷👋

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